Strassenkünstler verwandeln Ascona an Pfingsten in eine grosse Showbühne.

Die Szenen wirken surreal. Unwirklich schön. Der Blick streift von Platanen über Palmen auf Bergspitzen. Die Häuserfassaden sind bunt, die Menschen fröhlich. Ein Schiff legt ab und macht sich auf den Weg in Richtung exotisch anmutende Brissago-Inseln. Das Licht der Sonne tanzt unermüdlich auf dem See. Und an der Promenade balanciert ein vermeintlicher Kellner mit scheinbarer Leichtigkeit Teller auf seiner Stirn. Nicht weit davon entfernt fährt eine junge Frau auf einem Einrad und jongliert dabei mit brennenden Fackeln. Nein, es ist kein Traum. Sie müssen nicht aufwachen. Sie sind in Ascona, beim Festival der Strassenkünstler.

Virtuose Tricks

An Pfingsten findet in Ascona das Leben nämlich Jahr für Jahr auf der Strasse ab. Selbst dann, wenn das Wetter einmal nicht so gut sein sollte. Die Kreativität und das Talent der Artisti di strada lassen ein paar Regentropfen schnell vergessen. Mit Charme, Clownerie, Comedy, mit Akrobatik und Musik erobern die internationalen Künstler im Nu die Herzen der Zuschauenden. Es wird getanzt, gesungen, jongliert, gesprungen, geblödelt, gezaubert, durch die Lüfte geflogen. Das Publikum hält den Atem an, hat jede Menge Spass und dankt mit begeistertem Applaus und mit freiwilligen Hutgeldgaben.

Fantastischer Ort

Wenn die Strassenkünstler am Montag abgereist sind, Ascona zur Ruhe kommt, lohnt es sich, die Kulisse ganz in Ruhe anzuschauen und einen Spaziergang durch den Ortskern zu unternehmen. Er besticht durch verwinkelte Gassen und ein romantisches Flair. Ein guter Ausgangspunkt ist die Pfarrkirche Santi Pietro e Paolo mit dem Wahrzeichen Asconas – dem Glockenturm. Beim Rundgang lässt sich feststellen, dass Ascona wirklich traumhaft schön ist. Beim Festival der Strassenkünstler einfach noch eine Spur surrealer, fantastischer.