Die “Eventi letterari Monte Verità” heissen ihre Gäste in der Surrealität willkommen.

Neben Tee und anderen exotischen Pflanzen blüht in den kommenden Tagen auf dem Monte Verità auch die Literatur. Nicht in dem Sinne, dass Ausflügler auf einer Bank Platz nehmen und ihre Nase allein in ein mitgebrachtes Buch stecken – das geht auch wunderbar. Vom 21. bis zum 24. März steht allerdings das gemeinsame Erleben von Literatur im Mittelpunkt, sind der Hügel sowie Locarnos PalaCinema Orte des Austauschs und der Begegnungen. Die Eventi letterari finden statt, und sie sind diesmal regelrecht übersinnlich. Anlässlich des 100. Geburtstags des Manifests des Surrealismus stehen sie unter dem Motto Surreale Welten – Magnetische Felder.

Hauptstadt der Gegenkultur

“Vor etwas mehr als 100 Jahren war Ascona eine Art europäische Hauptstadt der Gegenkultur. Ein Knotenpunkt, wo sich radikale Impulse und innovative Ideen trafen”, schreibt Festivalpräsident Raphaël Brunschwig. Nun könnte das Festival diesem leuchtenden Symbol aktuellen Glanz verleihen und – nach den Worten von André Breton – “neue Wege erkunden, um die Welten des Traums und der Realität, die sich zu widersprechen scheinen, auf einer höheren Ebene zu versöhnen”: In der “Sur-realität”.

Auszüge aus dem vielfältigen Programm

Zu den Veranstaltungen in deutscher Sprache dieser 12. Ausgabe zählt unter anderem Nein zur Realität – Ja zum Wunderbaren am Freitagnachmittag, wobei Stefan Zweifel, der künstlerische Leiter des Festivals, “den Klang- und Sinnteppich für das Wochenende auslegt”. Gleich danach ist die Reihe am Klang-Wort-Künstler Michael Lentz. Am Samstag spricht die Lyrikerin und Romanautorin Marion Poschmann über “Rätselhafte Frauen”, während der “Weltflaneur und poetische Wolkentrinker” Raoul Schrott das Publikum auf einen “Berg der Dichtung” einlädt. Das magnetisierende Hauptprogramm wird von einem nicht weniger spannenden Rahmen- und einem Kinderprogramm umrahmt.