Sonst verbotene Blicke in die Tessiner Unterwelt öffnen sich.

Höhlen wohnt etwas Geheimnisvolles inne. Dasselbe gilt für Schächte, Stollen, Gruben und Tunnels. Sie liegen unter Tag, will heissen in der Dunkelheit, im rätselhaften, nicht ganz zu durchschauenden Bauch der Erde. Es ist eben dieses Mystische, Unbekannte und beinahe Beängstigende, das dem Untertagbau eine besondere Faszination verleiht. Dieses Jahr feiert der Schweizer Branchenverein der Untertagbauer, die sogenannte FGU-Fachgruppe für Untertagbau, seinen 50. Geburtstag. Grund genug, dem interessierten Publikum Einblicke in seine Tätigkeitsbereiche zu gewähren.

(Nicht) in die Röhre gucken

Das tut er in der ganzen Schweiz, und zwar in fünf Etappen. Am Samstag sind im Tessin Orte zugänglich, die sonst für die breiten Massen tabu sind. Wer möchte nicht einmal seine Nase in die zweite Röhre des Gotthard-Strassentunnels stecken? Na dann los! Hauptsache, man verfügt über italienische Sprachkenntnisse, denn der Rundgang (ab 10.00 Uhr in Airolo) wird in der Kantonssprache durchgeführt. Dieselben Möglichkeiten haben Schaulustige auch im Zugangsstollen Faido des Gotthard-Basistunnels (ab 09.00 Uhr) und im Zugangstunnel Sigirino des Ceneri-Basistunnels (ab 09.00 Uhr).

Einblick in militärhistorische Aspekte

Der Öffentlichkeit stehen an jenem Tag ausserdem das Wasserkraftwerk Ritom und dasjenige in Biasca offen (ab 10.00 bzw. 14.00 Uhr). Besonders spannend und gleichzeitig bedrückend – vor allem jetzt, wo nicht weit von der behüteten Eidgenosseschaft entfernt tatsächlich scharf geschossen wird – ist der Besuch einer Militärfestung. Etwa jene in Ponte Brolla (11.00 Uhr).
Auf der Webseite sind alle Informationen zum Besuchstag einzusehen und, wo erforderlich, Anmeldungen möglich.