Der Fotograf Cosimo Filippini präsentiert poetische Neuinterpretationen der uns umgebenden Welt.

“Rampante” – “aufsteigend” – hat der 1979 in Lugano geborene Fotograf Cosimo Filippini seine Ausstellung in der Casa Pessina in Ligornetto genannt. Seit der Corona-Zwangspause ist dies die erste Veranstaltung in dieser zum Museo d’arte Mendrisio gehörenden Dependance, die vor allem Tessiner Fotografen gewidmet ist. Umschreiben lässt sich Filippinis jüngstes Projekt als Landschaftsstudien, welche die interpretative und technische Vielseitigkeit des fotografischen Mediums beleuchten.

Fern von Manipulation

Es handelt sich um Bilder, die einerseits einen konkreten und natürlichen Moment des Berglebens festhalten – das Fällen und Befördern von Bäumen per Helikopter —, sich andererseits aber auch einer ästhetischen Interpretation des Dargestellten öffnen. Ohne ihre Wurzeln schweben die Bäume in einer aus dem Zusammenhang gerissenen Optik in den Himmel. “Es sind Bilder, die fern von jeglicher technischer Manipulation zu einer poetischen, fast surrealistischen Neuinterpretation der uns umgebenden Welt einladen”, schreibt Danaé Panchaud, Direktorin des Kunsthauses Photoforum Pasquart in Biel.

Eine neue Dimension

Filippinis Bilder regten unsere Aufmerksamkeit sowohl durch das hervorgerufene Staunen als auch durch ihre Doppeldeutigkeit an. “Vom Himmel hängend, quasi abgekoppelt von jedwedem Kontext jenseits des Seils, das sie an einen unsichtbaren Träger bindet, nehmen diese Bäume eine neue plastische Dimension an (…)." Wie Filippini erklärt, stellt seine Fotoserie eine Sequenz visueller, themenbezogener Studien dar, die sich um die körperlichen Eigenschaften seiner Objekte dreht, und dies mit ironischen, ans Absurde gebundenen Nuancierungen und überraschenden Wendungen.