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Publiziert: 27 April 2014
Wie lässt sich in einer zersplitterten Welt Geschichte literarisch erzählen? In Chiasso werden Antworten darauf gesucht.
"Geschichten” ist das Thema des diesjährigen neunten internationalen Literaturfestivals in Chiasso. Thema ist also die untrennbare Verflechtung der kollektiven Geschichte mit den individuellen Lebensgeschichten und Erlebnissen von literarischen Persönlichkeiten und Schriftstellern. Das Festival bietet die Gelegenheit, zum Kern grosser Werke der Literatur vorzustossen, die aus der kreativen Spannung zwischen Geschichtenerzählung und erzählten Geschichten entstanden sind. Wie lässt sich in einer zutiefst zersplitterten Welt Geschichte literarisch erzählen? Welche Bedeutung kommt der Literatur bei der Aufarbeitung der Vergangenheit zu, vor allem dann, wenn diese Vergangenheit unbequem ist? Wie kann man über tiefgreifende historische Veränderungen schreiben, die gerade stattfinden? Welche Geschichte lässt sich überhaupt noch erzählen? Das sind einige der Fragen, über die diesmal mit den Gästen aus dem In- und Ausland diskutiert wird.
Die Vorträge des diesjährigen Literaturfestivals werden in der Originalsprache gehalten und dann ins Italienische übersetzt. Dazu gibt es ein vielfältiges Begleitprogramm: Lesungen, Konzerte, Ausstellungen, Filmvorführungen, Auftritte von DJs und vieles mehr. Die Veranstaltung wird am Freitag, 2. Mai um 18.30 im Kulturzentrum “Spazio Officina” offiziell eröffnet. Anwesend sein werden Regierungsrat Manuele Bertoli und Patrizia Pintus, Gemeindevorsteherin für Kultur in Chiasso. Danach wird es zu einer Begegnung mit dem Schriftsteller Antonio Scurati kommen. Der 1969 in Napoli geborene italienische Autor ist zurzeit an der Università Statale di Bergamo als Dozent und Sprachforscher tätig und hat schon unzählige Werke veröffentlicht, unter anderen Il sopravvissuto, Una storia romantica und Il padre infedele.
Am Südtessiner Literaturfestival werden nicht nur mehrere ausländische Schriftsteller wie der angolanische Autor José Eduardo Agualusa, der serbische Autor Aleksandar Gatalica oder die Engländerin Sarah Dunant ihren Auftritt haben, sondern selbstverständlich auch Schweizer Erzähler. Darunter befinden sich die vielversprechende Autorin Monica Cantieni und die schweizerisch-italienische Newcomerin Benedicta Fröhlich, die an der Vorpremiere ihre Romanbiografie über Lawrence von Arabien vorstellen wird. Viel Raum wird am Literaturfestival traditionellerweise der Poesie eingeräumt. Unter dem Motto "Freie Hand für den Dichter Fabio Pusterla" werden drei Dichtergenerationen vorgestellt: Stefano Simoncelli aus der Romagna (geboren 1950), Stefano Raimondi aus Mailand (geboren 1964) und Laura Accerboni aus Genua (geboren 1985). Der Eintritt zu allen Anlässen ist gratis, mit Ausnahme der Vorpremiere am 1. Mai und des Konzerts am 2. Mai im Cinema Teatro. Das detaillierte Programm findet sich hier.
Literaturfestival Chiasso
6830 Chiasso
+41 91 641 30 50
info@mendrisiottoturismo.ch
www.chiassoletteraria.ch
www.mendrisiottoturismo.ch
www.ticino.ch
Preis
Eintritt Festival frei,
Ausnahme Vorpremiere 1. Mai
und Konzert 2. Mai
im Cinema Teatro
1. Mai ab 17.00 Uhr bis 4. Mai 17.15 Uhr (letzter Vortrag)