Zwei Ausstellungen im Architekturtheater lohnen den Weg nach Mendrisio.

Seit knapp fünf Jahren ist Mendrisio um einen Blickfang reicher: Im Herbst 2018 wurde auf dem Universitätscampus in Mendrisio das von Mario Botta entworfene Teatro dell’architettura eingeweiht. Inspirieren liess sich der Architekt für sein Werk von antiken anatomischen Theatern. Das kreisförmige Gebäude umfasst fünf Etagen, die um einen zentralen Bereich angeordnet sind. Spannend ist auch die Funktion des Baus: Er soll Verbindungen zwischen Architektur und bildender Kunst herstellen und das Bildungsangebot der Fakultät unter anderem durch Vorträge und Ausstellungen stärken. Derzeit lohnen gleich zwei Schauen den Weg.

Prestigeträchtiger Wettbewerb

Im Mai wurde im Auditorium des Teatro dell’architettura die Gewinnerin des achten Swiss Architectural Award prämiert: Xu Tiantian des chinesischen Studios DnA Design and Architecture. Sie reichte drei Projekte ein – eines zur erneuten Verwendung einer Brücke, zur Umnutzung von Steinbrüchen sowie eine Tofufabrik. Der Preis wird in Zusammenarbeit mit der Accademia di architettura von Mendrisio (USI), der ETH Zürich und der ETH Lausanne ausgeschrieben und alle zwei Jahre verliehen. Er gehört zu den prestigeträchtigsten Architekturwettbewerben. Anlässlich der Verleihung wurde die Ausstellung mit den von 26 Kandidaten aus 14 Ländern eingereichten Projekten eröffnet. Sie bleibt bis Oktober zu sehen.

Architektur und Fotografie

Ebenso lange läuft die Ausstellung What Mad Pursuit, die speziell für die Räume des Teatro dell’architettura konzipiert wurde. Gezeigt werden rund 50 Arbeiten von drei international aktiven Kunstschaffenden, die sich mit unterschiedlichen Methoden und Herangehensweisen mit Fotografie befassen – Aglaia Konrad, Armin Linke und Bas Princen. Die Ausstellung hinterfragt die dokumentarische Funktion der Fotografie, untersucht Überschneidungen zwischen Fotografie und Architektur, zwischen dargestelltem Raum und Ausstellungsraum.