Oskar Kokoschka bei Rolf Gérard

Publiziert: 16 Juni 2013

Vor rund 70 Jahren begegnen sie sich zum ersten Mal. Zahlreiche Parallelen verbinden ihre Lebenswege.

Die Fondazione Rolf Gérard in Ascona zeigt eine neue Werkschau: “Oskar Kokoschka zu Besuch bei Rolf Gérard”. “Im Jubiläumsjahr der Fondation Oskar Kokoschka diese Ausstellung in Ascona zu eröffnen, ist eine besondere Ehre für die Fondazione Gérard und eine grosse Freude für den Stiftungsrat”, schreibt die Juristin, freie Publizistin und Filmemacherin (“Lillys Kinder”) Mürra Zabel anlässlich der Ausstellungseröffnung im Mai. Oskar Kokoschka in Rolf Gérards Räumen auszustellen, sei in mehrfachem Sinne bedeutungsvoll, verbänden doch zahlreiche Parallelen ihre Lebenswege. “In politisch schwierigen Zeiten haben beide in London Zuflucht gefunden. An der Themse begegnen sie sich auch persönlich, der Wiener von Weltruf und der junge Berliner Arzt mit künstlerischen Ambitionen. Beide werden später mit Arbeiten für die Opernbühne brillieren.”

Vom Mediziner zum Künstler


Weiter erklärt Mürra Zabel: “Rolf Gérard kennt England seit seiner Studienzeit in Oxford. So fällt ihm die Entscheidung nicht schwer, nach der Promovierung 1937 Lilli Palmer ins Exil zu folgen. In London hat er durch seine Mutter Kontakte zur Musik- und Theaterwelt. Das ermöglicht ihm einen bescheidenen Lebensunterhalt, denn als Ausländer ohne Papiere darf er als Arzt nicht arbeiten.” In dieser Zeit wandelt sich Rolf Gérard vom Mediziner zum Künstler.

Die Entwicklung des spielerisch leichten Stils


Von Oskar Kokoschka sind bereits 1938 Werke in London ausgestellt. Um 1943/44 begegnen sich Kokoschka und Gérard dann persönlich. Der weltberühmte Meister gibt dem 23 Jahre jüngeren Gérard wichtige Impulse. “Wie er es bei Kokoschka erlebt”, führt Mürra Zabel fort, “beginnt Gérard zunehmend frei zu malen, zu aquarellieren, ohne mit dem Bleistift vorzuzeichnen.” Dadurch habe sich sein spielerisch leichter Stil entwickelt, der für seine späteren Werke charakteristisch sei.
Die Ausstellung, die den Auftakt für eine Reihe weiterer Ausstellungen mit Werken von Freunden und Zeitgenossen des 2011 verstorbenen Rolf Gérards bildet, läuft bis zum 29. September und kann auch nach telefonischer Vereinbarung besucht werden.

Info

Fondazione Rolf Gérard
Via Carrà dei Nasi 1
6612 Ascona
+41 91 791 19 82
info@rolfgerard.com
www.rolfgerard.com
www.ascona-locarno.com
www.ticino.ch

Preis
Eintritt frei

Wann

Mi-So 15.00-18.00 Uhr

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