Nur noch kurze Zeit zeigt das m.a.x. museo in Chiasso Werke von Orio Galli.

Wer sich für grafische Kunst begeistert und noch nicht die aktuelle Ausstellung im m.a.x. museo besucht hat, sollte dies unbedingt nachholen. Viel Zeit bleibt nicht mehr, um die Werkschau, die auf beeindruckende Art und Weise den kreativen Werdegang von Orio Galli nachzeichnet und Einblicke in die aussergewöhnliche Karriere des Grafikers, Malers, Kalligrafen, Illustrators, satirischen Karikaturisten und Designers gibt, zu besuchen. Bis zum 8. Oktober.

Auf den Punkt gebracht

Am Anfang steht die Idee. Danach ist alles ganz einfach. Das jedenfalls vermitteln Orio Gallis Arbeiten. Ein angedeutetes Fragezeichen, das ein Schweizer Kreuz gebiert. Weiss auf Rot, was denn sonst. Darin enthalten ein lächelndes, blumengeschmücktes Strichgesicht. “1990 Eidgenössische Volkszählung” steht in unaufgeregter Schrift darunter. Auf den Punkt gebracht. Ohne Umschweife. Dasselbe beim rot-blauen Schriftzug für die kantonale Tourismusorganisation. Oder beim Caffè Moretto. Der Firmenname gibt dem Gefäss seine Form. Ein Deckel obendrauf, und fertig ist die Kaffeekanne. Genial schlicht. Schlicht genial.

Mehr als 300 Arbeiten

Lang wäre die Liste, wollte man all seine grafischen Geniestreiche aufzählen. Farbintensiv ist Gallis Werk, auffallend unkompliziert und gerade deshalb eindringlich eingängig. Unter dem Titel Orio Galli – grafica e grafismi präsentiert das Museum in Chiasso eine Auswahl der Schöpfungen des 1941 geborenen Künstlers. Mehr als 300 Arbeiten, darunter Skizzen, Entwürfe, Aquarelle, Briefbögen, Karten, Plakate, unterschiedliche Publikationen und Kunstbücher, haben die Kuratoren Mario Piazza und Nicoletta Ossanna Cavadini für die Werkschau ausgewählt.