Das Fahrrad läuft dem Auto immer mehr den Rang ab. Eine Fahrt mit dem Drahtesel ist nicht nur ökologischer, sondern auch viel abenteuerlicher.

Wie kommt man am einfachsten von Bellinzona nach Ascona? Im Wagen, ist man geneigt zu antworten. Doch Achtung: Stau. Am Ende liegen die Nerven blank. Dann halt per Bahn. Schon, doch die fährt nur bis Locarno, danach geht’s im Bus weiter. Warterei und Zeitverlust. Schlussfolgerung? Mier sind mit em Velo daaa. Mit dem Fahrrad kommt man nicht nur schneller voran, sondern sieht auch viel mehr. Und tut nebenbei etwas für die Umwelt und die eigene Gesundheit. Vier Fliegen auf einen Streich also.

Krieg und Frieden

Los geht es in der Kantonshauptstadt. Wer’s nicht allzu pressant hat, sollte sich vor der Abfahrt den Ort anschauen. Es lohnt sich echt. Der gut erhaltene, lauschige Stadtkern bietet mittelalterliches Flair mit modernem Touch. Einen Besuch wert sind auch die drei eindrücklichen Burgen, die durch eine Verteidigungsmauer verbunden sind und von – glücklicherweise vergangenen – kriegerischen Auseinandersetzungen erzählen. Tritt man erst einmal in die Pedale, geht es durch Felder und Wiesen dem Ticino entlang südwestwärts nach Locarno-Ascona. Die zu durquerende Magadino-Ebene ist übrigens die Gemüsekammer des Tessins.

Stadt und Land

In Tenero erreicht man das Seeufer und strampelt gemütlich dem Wasser entlang bis nach Locarno, das mit einem der schönsten Plätze der Südschweiz gesegnet ist, der Piazza Grande. Auch das Castello Visconteo, die Altstadt und die etwas höher gelegene Wallfahrtskirche Madonna del Sasso sind sehenswert. Bis nach Ascona ist es dann nur noch ein Katzensprung. Im malerischen Dorfkern oder am Lungolago angekommen, gibt es endlich ein selbstgemachtes Eis, ein kaltes Bier oder einen feinen Tropfen Merlot.