Durchatmen und rein!

Publiziert: 29 Oktober 2020

An das Ende des Lebens wird niemand gerne erinnert. Deshalb werden Friedhöfe grösstenteils gemieden. Schade, denn diese bergen oft wertvolle Kunst und Geschichte.

Friedhöfe strahlen etwas Bedrückendes aus. Innerhalb ihrer Mauern wird meistens geflüstert, kaum ein Lachen ist zu hören. Das wäre unanständig, pflegen die Alten zu sagen. Wieso denn? Mögen die Toten fröhliche Menschen nicht?, fragen die Kinder derweil unschuldig. Das wisse niemand so genau, und deshalb täte man gut daran, still zu sein.

Tod und Leben


Schade eigentlich. Denn wo die Toten liegen, spriesst neues Leben. Das wissen die Urvölker. Es gebe das Eine ohne das Andere nicht, sagen sie, und das sei gut so. Dass dem Tod eine durchaus positive Seite abgewonnen werden kann, beweist der sogenannte Fröhliche Friedhof von Sapanta in Rumänien. Solch farbige Bijous gibt es im Tessin zwar nicht, aber auch hier sind durchaus besuchenswerte Gottesäcker zu finden.

Letzte Ruhestätte der Berühmten


Asconas Friedhof ist eine Art Geschichtsbuch. Hier ruhen viele bekannte Persönlichkeiten, die den malerischen Ort einst als zweite Heimat auserwählt hatten: die Malerin Marianne von Werefkin, der Bauhaus-Architekt Carl Weidemeyer, die Autorin Aline Valangin, die Ausdruckstänzerin Charlotte Bara und viele andere. Ein wunderbarer Platz für die Ewigkeit ist die Chiesa Sant’Abbondio in Gentilino. Der Weg zum Gotteshaus ist mit eleganten Zypressen gesäumt. Hier – im benachbarten Friedhof – liegt Hermann Hesse. Lohnenswert ist ausserdem der Besuch des Beinhauses auf dem Kirchplatz Madonna del Carmelo im Valmaggeser Dorf Coglio. Der anmutige Charakter des Gebäudes bildet einen Kontrast zu den teilweise grotesken Fresken.

Info

Ticino Turismo
Via Ghiringhelli 7
6500 Bellinzona

info@ticino.ch

www.amicidelticino.ch
www.ticino.ch

Wetter

Freitag
11°
Samstag
14°