Falls das Wetter mitspielt, sind Novemberwanderungen im Tessin ein wahres Erlebnis. Nie sieht man so klar und so weit wie im südlichen Herbst.

Der Sommer ist wunderbar mit seinen langen und milden Tagen. Aber zum Wandern ist der Herbst ebenso schön, wenn nicht noch schöner. Die kühle Luft zeichnet schärfere Konturen, die Farben sind intensiver, die Aussicht klarer. Und: Beim Gehen schwitzt man weniger schnell und stark. Also, worauf warten Sie noch? Geben Sie sich einen Ruck, bevor die Tessiner Bergbahnen sich dem Winterwetter beugen.

Adrenalin oder Ruhepuls

Den Monte Tamaro ist noch bis zum 8. November per Seilbahn zu erreichen. Der Berg über Rivera ist nicht nur Naturparadies, sondern auch Erlebnispark. Ob bei einer Spitzengeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern im Doppelbob den Hang hinunterbrausen oder an der schweizweit längsten Tyrolienne über dem Boden schweben – auf dem Tamaro ist Mut gefragt. So viel menschgemachtes Spektakel hat Cardada nicht zu bieten, dafür gottgegebene Schönheit. Von Locarnos Hausberg sieht man gleichzeitig den tiefsten – die Brissago-Inseln – und den höchsten – die Dufourspitze – Punkt der Schweiz. Auch hier fährt der Sessellift bis Cimetta noch bis zum 8. November, die Seilbahn nach Cardada sogar bis zum 15. November.

Aussicht mal zwei

Am 8. November stellt auch die Generoso-Bahn ihre Dienste ein. Bis dahin aber lohnt es sich, ins Züglein zu steigen, das einen gemächlich zu Bottas steinerner Blume hinaufträgt. Atemberaubend ist der Rundblick und lehrreich der Planetenweg mit Endziel Sternwarte. Herrliche Aussichten bietet auch Luganos Sonnenberg. Bis zum 6. Januar befördert die Standseilbahn des Monte Brè Wanderwillige hinauf in luftige Höhen. Wanderungen oder Mountainbikeausflüge stehen hier oben ebenso auf dem Programm wie ein Besuch im malerischen Dorf Brè mit seinem Museum Wilhelm Schmid.