Das Hochhaus auf der Alpweide

Publiziert: 25 August 2013

Der erste Eindruck ist der eines Science-Fiction-Films: Da steht ein sechsstöckiges Gebäude vor einer riesigen grauen Mauer. In Robiei treffen sich karge gewaltige Natur und Industriearchitektur.

Weit, weit hinter dem Maggiatal öffnet sich ein wildes, kaum besiedeltes Fleckchen Erde. In Bignasco geht es links ab durch das Dorf Cavergno ins Bavonatal. Weit, weit hinten im fast stromlosen Bavonatal bettet sich das Dorf San Carlo vor dem Fluss Presa vor den Hang. Dort gibt es wieder Strom, denn ohne Strom würde die Seilbahn nach Robiei nicht fahren. Und ohne die Seilbahn wäre der Stromspeicher nicht gebaut worden. Heute ist es nicht mehr ausschliesslich eine Personalbahn, wie auch das achteckige grosse Hochhaus aus Beton neben dem Staudamm auf Robiei nicht mehr Personalhaus für die Staudammbauer ist. Die Infrastruktur wird touristisch genutzt. Die Seilbahn fährt jedes Jahr knapp vier Monate, dieses Jahr vom 15. Juni bis zum 6. Oktober, täglich.

Hotel mit Kanten und Ecken


Hotel Robiei erreicht man aus allen Windrichtungen. Der achtseitige Bau mit sechs Stockwerken, 30 Zimmern und einem Massenschlag mit 33 Plätzen diente während der Bauarbeiten am Staudamm der Ofima als Personalunterkunft. Heute dient es den Fischern für Fangtage als Herberge. Für Wanderer sind Robiei und das Hotel eine gute Basis auf immerhin 2000 m ü. M. vor den Gipfeln und für Besucher das willkommene Restaurant für das Bergmenü vor der Talfahrt. Das Restaurant fasst insgesamt 90 Gäste. Und wer seine Survival-Managerkurse dort oben abhalten will, um das Team zusammenzuschweissen, dem bietet sich gar ein Seminar- oder Konferenzraum für 20 Personen und einige Wege durchs Tunnel oder auf Glatteis.

Der alternde Gletscher


Bevor er sich ganz verabschiedet, haben ihm die Tessiner noch ein Denkmal gesetzt. Der Basodino-Gletscher wird also trotz seinem Entschmelzen auch noch in hundert Jahren sein, zumindest im Büchlein, das auf Deutsch und Italienisch an der Talstation der Bahn erhältlich ist. Wichtige Infos auch zu Touren finden sich darin. Glaziologen, Geologen und Naturfreunde haben einen Lehrpfad eingerichtet. Wer diesen besuchen möchte, sollte mit der Bahn hochfahren oder halt dort übernachten und am nächsten Tag früh los. Der Lehrpfad ist anspruchsvoll. Berggängigkeit wird vorausgesetzt und dass man schwindelfrei sei. Besonders schön ist die Tour zu Fuss von San Carlo über den historischen Weiler Presa hoch nach Robiei und am nächsten Tag zum alternden Gletscher.

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