7.1 km
Publiziert: 11 September 2016
Stein um Stein haben die Bauern dem Berg die Felder abgetrotzt. Auf kunstvoll angelegten Terrassen wachsen Gemüse und Getreide. Eine neue Hostelleria bringt wieder Leben ins Dorf.
In zehn engen Kurven windet sich die Strasse von Cevio hoch ins Rovanatal. Allen, die nach Bosco Gurin oder Campo Vallemaggia zum Wandern fahren, ist der Ortskern von Linescio, dem ersten Dorf im Tal, ein Begriff. Denn nur schwer lässt sich bei Gegenverkehr dort kreuzen, für Autofahrer ist Vorsicht geboten. Für Mitfahrer aber lohnt sich ein Blick auf die terrassierten Felder, die durch raffiniert angelegte Trockenmauern den steilen Hängen abgetrotzt wurden.
Mehr über die Geschichte des Dorfes und seine rurale Vergangenheit ist auf dem "Steinweg" (sentiero di pietra) zu erfahren. Rund vier Stunden dauert die Wanderung durch die terrassierte Kulturlandschaft, zu Kirchen, Kapellen, Kastanienhainen, Mühlen, alten Öfen, Wasch- oder Kastanientrockenhäuschen (grà). Nach Angaben von "Pietra viva" erstrecken sich die Trockenmauern in und um Linescio auf einer Länge von über 25 Kilometern. Viele von ihnen sind in den vergangenen Jahren der Natur überlassen worden, einige wurden in zahlreichen Stunden freiwilliger Arbeit wiederhergestellt.
Wie so manche Ortschaft in den Tessiner Tälern, hatte auch Linescio in den vergangenen Jahrzehnten gegen die Abwanderung zu kämpfen. Die Jungen zogen in die Ebene, nur die Alten blieben im Dorf. Umso erfreulicher ist es deshalb, dass jetzt auf Initiative der Fondazione Riviere Canton sott' eine Gruppe alter Rustici zu Ferienhäusern ausgebaut wurde. Die Hostelleria feierte Anfang September offizielle Eröffnung. In den vier Häusern finden bis zu 70 Personen Unterkunft. "Im Einklang mit Natur und Landschaft", wie Promoter Umberto Hollenweger gegenüber der erklärte.
Infopoint Vallemaggia
in der Nähe des Dorfplatzes
6676 Bignasco
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