Mehl, Wasser, Hefe und viel Liebe

Publiziert: 9 Juni 2014

Zugegeben, Brot ist keine Tessiner Besonderheit und dennoch ist es besonders. Jede Region hat sein eigenes. Einmal dunkel, einmal hell, einmal rund, einmal lang. Immer knusprig, wunderbar.

Pane, amore e fantasia heisst ein 1953 mit Gina Lollobrigida gedrehter Film. Von Gina Nazionale handelt dieser Beitrag nicht. Aber von Liebe und Fantasie. Und von Brot. Von keinem italienischen aus der römischen Provinz, sondern von reinem Tessiner Brot. Obwohl es, zugegebenermassen, eigentlich gar kein reines Tessiner Brot gibt, denn jede Ecke des Südkantons hat ihr ureigenes, unverwechselbares Brotrezept. Mehl, Wasser, Salz und Hefe steckt in allen. Was jeden Laib jedoch einzigartig macht, ist die Liebe und die Fantasie des Bäckers (und der Bäckerin natürlich ebenso).

Köstlich und knusprig


Da haben wir einmal den pane vallemaggia, das köstliche Sauerteigbrot, das den Konsumenten dunkelbraun anlacht und so wunderbar zu einem gut gereiften Alpkäse passt. Oder das schöne Runde aus der Val Morobbia, das sein knackig dunkles Aussehen der Mischung aus Roggen- und dunklem Mehl verdankt. Über die Kantonsgrenze hinaus bekannt ist das luftig-weiche Tessinerbrot, das mit Weissmehl und Öl hergestellt wird und durch seine charakteristische Form besticht.

Ofenfrisches Lebensbrot


Besonders beliebt ist das 5-Kilo-Brot, das jeden Samstag auf dem Bellenzer Markt feilgeboten wird. Pan bun (gutes Brot) wird es genannt oder pan del mercato (Marktbrot). Es besteht aus Weiss-, Schwarz-, Roggenmehl und viel Wasser und zeichnet sich durch eine lange Triebzeit aus. Die Grösse des Gebäcks verleiht ihm anhaltende Frische und Feuchtigkeit und macht es deshalb auch länger haltbar. Ausserdem bleibt das Brotinnere luftiger und die Kruste knuspriger. Brot ist Leben, sagten schon die Grossmütter. Sie hatten wohl recht. Ein Leben ohne ofenfrisch dampfendes Brot ist irgendwie undenkbar.

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