Was in Übersee und Südeuropa möglich ist, ist auch im Tessin durchführbar. Seit 17 Jahren wird am Ufer des Maggia-Flusses in Ascona Reis angebaut. Und zwar mit Erfolg.

Reis gehört neben Mais und Weizen zu den drei meist angepflanzten Getreidearten der Welt und bildet die Nahrungsgrundlage eines grossen Teils der Menschheit. Die Hauptanbauländer sind China, Indien, Indonesien und Japan. Aber auch in den USA und in Europa – in Italien, Frankreich und Spanien – wird Reis angebaut. Was für unsere Nachbarn gut ist, kann fürs Tessin doch nicht schlecht sein, dachte sich Renato Altrocchi vor 16 Jahren wohl und wurde zur treibenden Kraft hinter der Tessiner Reisbauinitiative.

Maggiadelta als Reisanbaugebiet

Der Agronom und Direktor des Landwirtschaftsbetriebs Terreni alla Maggia in Ascona wagte sich Ende der 1990er Jahre an seine ersten Reisexperimente. Unbestritten von Vorteil waren die am Maggiadelta vorherrschenden Bodenbedingungen. Das sandig-lehmige Schwemmland auf 198 Meter über Meer mutierte zum optimalen Reisanbaugebiet. Altrocchi testete verschiedene Sorten und entschied sich schliesslich für den Loto. Dabei handelt es sich um ein langes, konvexes Korn, das sich besonders für Risotto eignet. Während des Kochprozesses bleibt der Reis lange al dente und bindet die Flüssigkeit gut.

Auf alles eine Antwort

Das Tessin hat nun also auch seinen eigenen Reis. Etwa 60 Prozent der eingebrachten Ernte bleibt als Weissreis übrig und wird als Riso Nostrano Ticinese vertrieben. Auch die Chefköche der gehobenen Gastronomie haben den Asconeser Reis inzwischen schätzen gelernt. Wer nach einem schmackhaften einheimischen Risottoschmaus Lust auf etwas Starkes hat, muss nicht lange suchen. Der Betrieb Terreni alla Maggia hat auch darauf seine ganz eigene Antwort. Der bernsteinfarbene und raffiniert liebliche Ascona Whisky sorgt mit seinem angenehmen fruchtigen Duft für ein unvergleichliches Wohlgefühl.