Verwunschene Landschaft des Jahres

Publiziert: 31 August 2014

Eine Reise in eine andere Zeit und in eine andere Welt ist ein Ausflug ins Valle di Muggio. Gardi Hutter liebt die verzauberten Orte, und besonders zur Kastanienzeit zieht es sie ins Tal.

Ruhig und fast abgelegen ist sie, die "Landschaft des Jahres". Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz hat dem Muggiotal den Titel dieses Jahr verliehen. Eine Entscheidung, die Gardi Hutter gut nachvollziehen kann. Auch für sie ist das Tal, das über ein lehrreiches Ethnographisches Museum verfügt, etwas ganz Besonderes. "Verzauberte Orte" gebe es im Valle di Muggio. Etwa die Breggia Schluchten mit ihren aussergewöhnlichen geologischen Beschaffenheiten: Aufgrund von Abtragungen durch das Wasser trat eine Felsformation zutage, die die Periode zwischen dem Jura und dem Tertiär abdeckt und auf 80 Millionen Jahre zurückgeht. Im Gestein finden sich Zeugnisse der antiken Meere: Fossilien, Reste von Unterwassermuren und Zeichen von Klimaveränderungen, die sich in Epochen noch vor dem Erscheinen des Menschen auf der Erde abgespielt haben.

Die Konsumwelt ganz, ganz schnell hinter sich lassen


Wenn man bei der alten Mühle des Ghitello – sie stammt aus dem Jahr 1606 und wurde 400 Jahre später, 2006, renoviert – startet, kann man eine Rundwanderung unternehmen. Der mulino ist ganz einfach zu finden, nämlich hinter den Parkplätzen des Einkaufszentrums Centro Breggia. Man erlebt einen schnellen Szenenwechsel – von der hektischen Einkaufswelt geht es im Nu in einen Naturpark mit einer reichen Pflanzen- und Tierwelt. Beim Startpunkt der Wanderung, der alten Mühle, finden von Zeit zu Zeit auch traditionelle Feste statt. So wurde am vergangenen Wochenende das Wildschweinfest gefeiert. Wild – da denkt man ja schon fast an den Herbst...

Bald ist es soweit – Kastanienzeit


Und der Herbst mit seinen prächtigen Farben ist wirklich nicht mehr allzu fern. An den Bäumen und Sträuchern sieht man schon seine ersten Vorboten. Das Landschaftsbild verändert sich von Tag zu Tag ein bisschen mehr. "Wenn die Kastanienzeit beginnt, finde ich das Wandern im Muggiotal besonders reizvoll", meint Gardi Hutter. Sogar ein Kastanien-Lehrpfad wurde eingerichtet. Dieser beginnt bei Morbio und führt über Caneggio nach Bruzella. Der Weg nennt sich nicht ohne Grund Lehrpfad. Anhand von Infotafeln wird erläutert, wie die Kastanie gepflegt und gehegt wird, wovor sie geschützt werden muss, und der Wanderer erfährt andere interessante Aspekte.

Zu Fuss ins verwunschene Bergdorf jenseits der Grenze


Das fast schon verwunschen wirkende Muggiotal hat noch eine ganze Menge weiterer Ecken, die zum Spazierengehen und Staunen einladen. Wie Scudellate. Von dort aus führt ein Wanderweg nach Erbonne. Was so französisch klingt, liegt bereits auf italienischem Boden, ist aber ganz leicht zu Fuss zu erreichen. Das kleine Bergdorf mit nur rund 50 Häusern liegt auf nahezu 1000 Metern und war eine Alp. Scudellate selbst ist ein Ortsteil von Muggio und hat eine sehenswerte Kirche, die Chiesa dell'Addolorata. Verwunschen, einmalig, faszinierend. Es ist wirklich kein Wunder, dass das Muggiotal zur "Landschaft des Jahres" auserkoren wurde!

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