Auf dem "Weg der Wunder"

Publiziert: 1 September 2013

Trockenmauern, historische Mühlen, alte Burgen, Brennöfen und Bergwerke säumen den "Sentiero delle meraviglie" zwischen Novaggio und Aranno: ein Wunderland, das es zu erwandern lohnt.

Die Region des Malcantone birgt eine Reihe historischer Schätze. Eingebettet in eine einmalige Natur, erzählen sie vom Alltag und von den Tätigkeiten der Menschen in früheren Zeiten. Besonders reich an Zeugnissen dieser Art ist das Waldgebiet zwischen Novaggio, Miglieglia und Aranno. Der Sentiero delle meraviglie, der "Weg der Wunder", führt die Wandernden zu Trockenmauern, Mühlen, den Überresten von alten Burgen, Brennöfen, einer Hammerschmiede und Minen.

Wo Meisen nisten und Mäuse ihre Vorräte lagern


Der Wunderweg durchquert das Tal der Magliasina, eine bewaldete Landschaft zwischen Novaggio, Ponte di Vello und Aranno. Ausgangs- und Zielort ist Novaggio. Der Bus hält nahe des Postbüros in der Dorfmitte. Der Weg ist ausgeschildert.
Zu den Besonderheiten der Gegend gehören die Trockenmauern. Mit lokalen Materialien errichtet, dienen sie nicht nur als Begrenzung, sondern auch als Lebensraum für unzählige Insekten wie Skorpione, Spinnen und Käfer, für Schnecken, Eidechsen oder Salamander. Kleinere Nagetiere nutzen die Zwischenräume als Vorratskammern. In die grösseren Mauerlöcher bauen Kohlmeisen ihre Nester. Je nach Höhe und Lage sind daran auch verschiedene Farnkräuter, Moose und Flechten zu sehen. Sehenswert ist die Trockenmauer, die zur Vinera-Mühle führt. Sie erinnert in ihrer Form an einen Bogendamm.

Wo sich das Mühlrad drehte


Terrassierte Landschaften, auf denen früher Roggen angebaut wurde, alte Brennöfen, in denen Ziegelsteine gebrannt – eine einst im Malcantone weit verbreitete Tätigkeit – und Mühlen, in denen das Getreide und die Kastanien gemahlen wurden, sind weitere Sehenswürdigkeiten des Themenwegs. Von den Mühlen von Aranno sind bloss noch einige Mauerstücke übrig. Die Überschwemmung von 1951 hatte die Strukturen stark beschädigt. Gut erhalten ist dagegen der Mulino di Vinera mit einem mit Felsplatten bedecktem Dach, wie es im Sottoceneri sonst selten zu sehen ist. Etwas oberhalb der Mühle sind auch Spuren von früheren Steinmetzarbeiten zu sehen, obwohl im Tal keine eigentlichen Steinbrüche angelegt wurden.

Wo einst nach Gold geschürft wurde


Zweifellos zu den Hauptattraktionen des Themenweges gehören die verschiedenen Minen, in denen während des 19. Jahrhunderts kleinere Mengen an Gold und Silber, aber auch Zink und Schwefel gefunden wurden. Noch heute sind die Spuren der damaligen Schürfarbeiten zu sehen. Die Erträge aus den Adern waren jedoch so gering, dass die Arbeiten immer wieder eingestellt wurden. Letzte Versuche, im Malcantone zu Gold und Reichtum zu kommen, scheiterten während des Ersten Weltkrieges.
Eine weitere "Perle" auf dem Weg der Wunder ist die Hammerschmiede von Aranno. Sie ist eine der letzten erhalten gebliebenen Anlagen dieser Art im Tessin. In der Werkstatt wurden mit schwerem, von Wasserkraft angetriebenem Hammer grosse Eisenstücke geschmiedet. Vom Castello di Miglieglia stehen nur noch die Mauern. Die Burg soll, so wird vermutet, einer Befestigungsanlage angehören, die das gesamte Tal umfasste.

Der 5,5 Kilometer lange Weg der Wunder trägt den Schwierigkeitsgrad 2 (leicht-mittel) und eignet sich auch für Familien. Als Wanderzeit müssen rund 4 Stunden eingerechnet werden.

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