Ticino Weekend - Ausstellung Meret Oppenheim, LAC, Lugano

Meret Oppenheim trinkt aus Pelztassen

Publiziert: 5 März 2017

Sie galt lange als Ikone und schuf viele Ikonen. Dass sie nicht einfach Modell und Muse sei, dafür will die aktuelle Ausstellung im Kulturzentrum LAC in Lugano Zeuge sein.

Ihre wohl bekannteste Ikone dürfte die Pelztasse sein. Meret Oppenheim ging es ähnlich wie der Fotografin und Revolutionärin Tina Modotti. Jahrzehntelang wurde sie eher als Modell und Muse sowie als die schöne Begleitung der Künstler gesehen.
Erst mit der Zeit ändert sich die Perspektive, und solche Frauen werden durchaus als eigenständige Kunstschaffende akzeptiert. "Nicht ich habe die Surrealisten gesucht, sie haben mich gefunden", erklärt Meret Oppenheim ihren Bezug zu dieser Künstlerbewegung durchaus mit einem gesunden Selbstwertgefühl.

Eigenständige Künstlerin

Dass Meret Oppenheim (1913 bis 1985) Eigenständiges geschaffen hat, will die laufende Ausstellung im Kulturzentrum LAC noch bis zum 28. Mai im darin integrierten Kunstmuseum MASI zeigen. Die Ausstellung umfasst rund 100 Werke aus den unterschiedlichsten Schaffensperioden und dokumentiert die Anfänge im Paris der 30er Jahre bis hin zur Abstraktion der 70er und 80er Jahre.

Carina Carona

Nicht zufällig findet die von Maria Giuseppina Di Monte und Guido Comis betreute Ausstellung in Lugano nahe von Carona statt. Der kleine Künstlerort mit prominenter Flüchtlingsvergangenheit sei auch Oppenheim, weil sie dort, im Ferienhaus der Familie, auch in den unruhigsten Momenten ihres Lebens eine unbeschwerte Zuflucht gefunden habe, ans Herz gewachsen, erklärten die Ausstellungsmacher.