Die kleinen Dolomiten werden sie auch genannt, die Zähne der alten Dame, wie sie übersetzt aus dem Italienischen heissen. Dort, nicht weit von Lugano entfernt, findet sich einer der ältesten Tessiner Kletterorte.

Da sind sich sogar Zahnärzte einig: Die Zähne der alten Dame sind zu retten. Im Tessin heisst so eine Gruppe von Felsspitzen aus Haupt-Dolomit, die aus ihrem Umfeld von Monte Brè und Boglia aus Kalkkiesel und Dolomit weiss herausragen. Diese Zähne der Alten gehören zum Kletterrepertoire von heimischen und hergereisten Climbern. So haben schon viele Kletterer diese Wände, Felsnadeln und Steilhänge der kleinen Tessiner Dolomiten erforscht. Besonders beliebt ist dort das Überhängen und Freiklettern. Inzwischen gibt es einen Führer, in dem 24 Klettersektoren und über 300 Routen beschrieben werden.

Das bedeutendste Klettergebiet

Das Dolomitklettergebiet Denti della Vecchia ist das kletterhistorisch erste und bedeutendste Tessiner Klettergebiet. Schon Anfang der dreissiger Jahre wurde ebendort, mit Haken gesichert und in Kletterschuhen mit Hanfsohlen, geklettert. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg trainierten dann auch viele berühmte ausländische Kletterer und Alpinisten an den Denti. Besonderes engagiert bei der Erschliessung war die lokale Gruppo Scoiattoli (Eichhörnchen). Zugleich ist es auch das südlichste Klettergebiet des Tessins, was die Denti zum Grenzwandergebiet und Schmuggelpfad machten.

Die Zähne schützen

Um die Zähne der alten Dame zu retten und zu schützen, hat das Patriziat von Sonvico in Zusammenarbeit mit dem von Villa Luganese eine Vorstudie an ein Forstingenieursunternehmen vergeben. Die Experten sollen studieren, wie dort um die Spitzen herum allenfalls das bisher grösste Waldreservat entstehen könnte, das weder mit der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft oder gar dem Alpintourismus kollidiert.