Wer kennt sie nicht, Madonna del Sasso, ein Wahrzeichen von Locarno, das über der Stadt auf dem Sacro Monte von Orselina thront? Vor wenigen Tagen ist die beliebte Wallfahrtskirche, man sagt, es sei die „berühmteste im Tessin“, nach längeren Restaurationsarbeiten wiedereröffnet worden. Auch wenn noch Baugerüste stehen, im Innern der Kirche glänzt alles.

Kurz zur Geschichte der Madonna del Sasso: Ihre Existenz geht auf eine Erscheinung der Madonna, Maria, im 15. Jahrhundert zurück. Die erste Kapelle wurde um 1487 erbaut. Die heutige Klosteranlage des Kapuzinerordens erlebte ihre letzte gründliche Renovation in den Jahren 1977 bis 1984 unter der Leitung des Tessiner Architekten Luigi Snozzi. Die eben abgeschlossenen Arbeiten galten der Restauration von Fresken, Wandgemälden und Dekorationen in der Wallfahrtskirche. Die Sanierungsarbeiten an der Via Crucis, dem mit Kapellen gesäumten Kreuzweg, der Locarno mit dem Kloster verbindet, kamen teurer zu stehen, als vorgesehen war. Die Baugerüste für weitere Arbeiten an Mauern und Fassaden bleiben noch bis im Herbst stehen.

Drei Wege führen auf den Sacro Monte, den heiligen Berg von Orselina. Die Strasse, die nostalgische Standseilbahn und, der würdigste, der Kreuzweg. Die Funivia Locarno - Madonna del Sasso führt alle 15 Minuten von der Talstation ganz in der Nähe des Bahnhofs SBB an der Kirche vorbei zur Station Orselina; sie fährt seit dem Jahr 1907. Von dort aus sind es wenige Schritte und Stufen hinunter bis zum Ziel. Anders verhält sich das beim Kreuzweg. Dort geht es nämlich hinauf und das nicht zu knapp. Doch die Mühe lohnt sich. Nicht nur die eindrückliche Architektur der Gesamtanlage und die in frischer Farbe leuchtenden Fresken und Gemälde ziehen die Besucher in den Bann, auch die prächtige Aussicht, die sich von dort oben präsentiert trägt zu der Empfindung bei, die von manchen Besuchern als „stark emotional“ bezeichnet wird.