Piottino: tiefe Ein- und Ausblicke

Publiziert: 17 August 2014

Eine grandiose Natur und gute Einblicke in die Tessiner Kultur und Geschichte bietet der einfache Rundwanderweg durch die malerisch-wilde Piottino-Schlucht.

Schauerlich-schön – so könnte man die Rundwanderung durch die Piottino-Schlucht bei Rodi-Fiesso beschreiben. Obwohl der Tessin-Fluss lautstark schäumend durch den Grund rauscht und schroffe Felshänge den Himmel zum Streifen machen, ist dies ein Weg ohne grössere Schwierigkeiten, den auch weniger sportliche Menschen gehen können. Rund anderthalb bis zwei Stunden sollte man dafür veranschlagen. Es ist eine sehr alte Verkehrsader, die im 14. Jahrhundert als Saumpfad gebaut wurde. Zuvor bildete die Schlucht mit einer Tiefe von rund 150 Metern ein fast unüberwindliches Hindernis, bildete die Grenze zwischen der hohen und der mittleren Leventina. Zusammen mit dem Schöllenen-Tal und der Via Mala ist die "Gola del Monte Piottino" eine der beeindruckendsten Schluchten der Schweiz.

Grenze und Verbindung gleichermassen


Wer per Auto anreist, findet am Startpunkt der Wanderung, dem Dazio Grande oder "grossen Zoll" einen Parkplatz. Einst verlief hier die Grenze der Urschweiz zum lombardischen Gebiet. Hier wurden nicht nur Waren kontrolliert und besteuert. Der wuchtige Bau diente Reisenden auch als Herberge. Als das Tessin entstand, verlor das Zollhaus seine Bedeutung. Heute ist darin unter anderem eine Ausstellung über den Piottino-Weg und das Transportwesen am Gotthard untergebracht. Auch ein geführter Museumsrundgang ist möglich.

Interessant für Wanderer und Velofahrer


Vom Zollhaus führt der abwechslungsreiche mittelalterliche Weg am rechten Talhang empor, umgeht die Schlucht in der Höhe, senkt sich dann wieder zur "Mittleren Brücke". Danach geht’s über den "Urner Saumweg" wieder bergauf, zurück zum Dazio Grande. Wem das nicht reicht, kann von dort aus auf einem der vielen Wanderwege unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades die Umgebung erkunden. Für Velo-Fans gibt's ein attraktives RailAway-Angebot für die 42 Kilometer lange Strecke von Airolo nach Biasca, eine angenehme, meist bergab führende Route, die am Dazio Grande vorbeiführt.

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