Eine hundertprozentige öV-Tour

Publiziert: 11 August 2013

In einer der märchenhaftesten Naturlandschaften des Tessins wandern wir von der Leventina ins Lukmaniergebiet und streifen den künftigen Schweizer Nationalpark an der Flanke.

Die ganze Tour durch die faszinierende Natur kann mit den öV bewältigt werden. Das ist das Stimmige an dieser Wanderung. Klar kann man fast alles auch per Auto erledigen. Sogar den Aufstieg an den Ritom-See. Zu erleben ist dabei in Sachen Fauna und Flora aber viel weniger oder nichts. Man kann von Biasca den Zug nehmen, in Faido aufs Postauto umsteigen und bis nach Ritom fahren. Dort nimmt man die Steilbahn, und los geht’s auf Schusters Rappen.

Zweitsteilste der Schweiz


Man gewinnt an Höhenmetern dank des technischen Fortschritts und weil die SBB ihren Strom für die Bahn auch von diesem Stausee bezogen. Weil die Anlage gewartet werden musste, wurde dort die Bahn erbaut. Ziemlich steil geht es hoch mit der ehemaligen SBB-Stauseebahn mit einer Maximalsteigung von 87 Prozent, der Ritom-Standseilbahn. Sie ist hinter der Gelmerbahn im Berneroberland (steilste europaweit mit 106 Prozent Steigung) die zweitsteilste in der Schweiz. Mit der Bahn kommt man auf fast 2000 m ü. M., wandert noch ein kurzes Stück auf Asphalt am Ritom-Stausee vorbei und gelangt zur Alpe Piora. Von dort aus lohnt sich ein Besuch der Piora-Käserei, um einen der beliebtesten Tessiner Käse zu erstehen.

Im Naturlabor


Weiter geht es durch das Val Piora. Die Höhenmeter sind verständnisvoll mit uns. Rund 300 sind es circa. Was wichtig ist bei der Tour: Man sollte sich vorher über die Schneesituation erkundigen, weil dieses Wanderjahr spät beginnt und oben mehr Schnee liegt als in anderen Jahren. Es hatte spät noch geschneit. Das gilt praktisch allerorten. Entsprechende Ausrüstung ist angeraten. Beim Lago Cadagno staunen wir über die Naturvielfalt. Nicht umsonst ist es ein Naturforschungszentrum en vivant geworden. An der Alp Carorescio vorbei geht es in Richtung Sole-Pass auf rund 3276 m ü. M. Die Aussicht ist unbeschreiblich und lässt uns etwas innehalten, bevor wir den Abstieg ins Lukmaniergebiet nach Acquacalda vornehmen, wo die freundlichen Leiter des Pro Naturazentrums für die schmackhafte Verpflegung sorgen. Dort findet sich die Autobushaltestelle nach Olivone und Biasca. Man kann dort aber auch nächtigen oder nach der Übernachtung in Gegenrichtung wandern.

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