Nordtessiner Dorf voller Geschichte

Publiziert: 22 September 2013

Giornico ist für die Eidgenossenschaft der Sieg von David über Goliath. Giornico ist aber auch ein Hort des frühen Christentums, der hochgelegenen Weinreben und der schmucken Grotti.

Unser Ausflug zu den Grotti führt uns nach Giornico, dem Dorf in der Leventina. Der südlich der Biaschina-Schlucht gelegene Ort schaut auf eine lange und komplexe Geschichte zurück. Die Lage machte Giornico zu einem wichtigen Handels- und Reisezentrum. Die Nord-Süd-Transitlage erlaubte einen Güter-, Kultur- und Kontaktaustausch. Der Gotthardpass war aber auch Übergang der Reisläufer, Soldaten und Condottieri. Wenn Sie in Schweizer Geschichtsbüchern auf den Ortsnamen stossen, ist damit die eine wichtige Schlacht der Eidgenossen gemeint.

Die Winterhelden von Yrnis


Dazu ist vor kurzem ein lebhafter Geschichtsroman mit dem Titel "Winterhelden" von Thomas Vaucher im Stämpfli Verlag herausgekommen. Dort, in Yrnis oder Giornico, hatte sich dank Aufopferung und Einfallsreichtum eine kleine Verteidigungssoldateska von Eidgenossen und Leventinern gegen eine riesige Übermacht von Mailänder Söldnern behaupten und das Angriffsheer in die Flucht schlagen können. Die Schlacht der grossen Steine heisst sie. Ginge es nach dem jungen Romanautoren Vaucher, müsste sie die Schlacht der vereisten Zugangswege heissen.

Kirchgang über den Fluss


Giornico erinnert aber nicht nur an die Kraft der Physis, sondern auch an die des Geistes im Glauben. Einige der schönsten Kirchen sind dort auf kleinsten Raum vereint. Eine bezeugt das frühromanische Christentum. Dann wäre da noch die Casa Stanga, der Turm des Bischofs Attone, zu erwähnen. In der Casa Stanga findet sich das Volkskundemuseum, welches noch bis zum Frühling 2014 wegen Renovationsarbeiten geschlossen bleibt.

Weinberge und Grotti


Giornico steht aber auch für eine extensive Weinkultur auf einer Höhe von 391 m ü. M. Es ist zusammen mit Anzonico das letzte Anbaudorf in der Leventina. Der Themenweg führt uns von Rodai auf der Südseite des Dorfs aus zum gleichnamigen Grotto. Auf dieser Route, auf der "carè di grott", säumen mehrere solcher typischer Tessiner Lokale den Weg. Einige davon sind renoviert, andere verfallen halt oder werden anders genutzt. Ein zweites Grotto-Quartier findet sich bei Brugnarengo auf der anderen Seite des Dorfs Giornico.

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