Dazio Grande - Tor zum Tessin

Publiziert: 30 April 2012

Am Dazio Grande führt kein Weg vorbei. Wer ins Tessin rein will oder raus, muss dort durch. Diese Tatsache war früher bare Münze wert, heute ist sie zum Kulturdenkmal geworden.

„Das grosse Zollhaus“ heisst der Dazio Grande zu deutsch. Von 1561 bis 1882 führte kein Weg an ihm vorbei. Er war Transitstation für den Warenverkehr und zugleich Warenlager, Pferdewechselstelle, Gasthof und Herberge. Bis zum Jahr des Beitritts des Tessins als Kanton der Eidgenossenschaft 1803 wurden im Dazio Grande von den Urnern auch die Zollgebühren erhoben, für alle, die von Norden nach Süden und umgekehrt verkehrten. Das war ein einträgliches Geschäft. Mit der Eröffnung der Gotthardbahn 1882 verlor der Dazio Grande seine Bedeutung, heute ist er zum Kulturzentrum mit Museum und Ausstellungs- und Tagungsräumen geworden. Einzig der Gastbetrieb hat die Jahrhunderte überdauert, dort freut man sich auf die Besuche der Säumer unserer Zeit (+41 91 874 60 60). Der Dazio Grande steht als nationales Kulturdenkmal der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Über historische Strassen wandern

Der Dazio Grande liegt im „geotaktischen Schlüsselgelände“. Das weiss jeder Schweizer Soldat, der je schon im Gotthardmassiv Dienst geleistet hat. Das trutzige Gebäude steht in unmittelbarer Nähe des Geländepunkts am nördlichen Eingang ins Piottino-Engnis, wo sich der Ticino, die Autobahn A2, die Kantonsstrasse und die Gotthardlinie der SBB über- bzw. unterqueren. Damit war, ist und bleibt dieser Ort Dreh- und Angelpunkt sicherheitstaktischer Überlegungen. Und er ist Ausgangspunkt für teils spektakuläre Wanderungen.

Der historische „Urnerweg“ durch die Piottino-Schlucht hinunter nach Polmengo und Faido ist in den vergangenen Jahren restauriert worden. Er bietet eine faszinierende Wanderung durch Natur und Geschichte. Gleichzeitig ist er Anschauungsunterricht zur Ingenieurskunst: Verschiedene Kunstbauten an Fluss, Schiene und Strasse sind zu sehen, die Bahnlinie fährt durch zwei Kehrtunnels.

An weiteren Wandermöglichkeiten ist die klassische „Strada alta“ zu erwähnen, sie führt einen Kilometer westlich des Dazio Grande entlang der Leventinaflanke von Airolo nach Biasca. Aber auch durchs Val Piumogna oder rund um den Tremorgiosee führen unzählige, eindrückliche Wanderwege. Ihre Gesamtlänge im ganzen Gebiet der Leventina beträgt 650 Kilometer. Nicht umsonst nennt sich die Leventina „Wanderparadies“. Mehr dazu auch auf der Internetseite www.leventinaturismo.ch.

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