So entlegen, aber so entzückend

Publiziert: 11 August 2013

Der westlichste Ausläufer der Leventina ist wild und rau. Und vielleicht gerade deshalb so zauberhaft. Auf dem Alpen-Höhenweg des Bedrettotals spielt die Natur die erste Geige.

Käse ist wohl nicht das Erste, was einem bei der Planung einer Bergtour in den Sinn kommt. Wenn diese Wanderung aber in Airolo ihren Anfang nimmt, ja, dann könnte es schon sein, dass man mit dem Käse beginnt. Oder zumindest beim Käse. Beim Caseificio dimostrativo del Gottardo, wo dem Wanderer unzählige Parkplätze zur Verfügung stehen. Man sollte es aber nicht beim Abstellen des Autos bewenden lassen. Das zur Schaukäserei gehörende gemütliche Restaurant lädt zu einer letzten Stärkung ein, und auch das Käsemuseum ist einen Besuch wert. Wenn nicht vor, so dann doch nach der Exkursion. Nach all diesem anfänglichen Käse, kommt man fast nicht umhin, ein kleines Stückchen des würzigen Milchproduktes mit auf den Weg zu nehmen.

Durch wilde Bergwelt von Alp zu Alp


Jetzt aber los! Von Airolo geht es, meist mit der Seilbahn, hinauf zur Alpe Pesciüm. Da, auf 1745 Meter über Meer, fängt die Strada degli Alpi Bedretto an. Der abwechslungsreiche Höhenweg ist 31,5 km lang und führt den Wanderer über sechs Alpen durch das bezaubernde Bedrettotal. Mit seiner wilden, farbenfrohen Natur vermag dieses jeden Ausflügler in seinen rauen Bann zu ziehen. Man erlebt Hirten und Sennen bei ihrer täglichen Arbeit. Der auf der Alp hergestellte Käse wird zwar nur selten direkt verkauft, ist im Tal aber überall erhältlich. Herrlich duftende Bergwiesen kennzeichnen das Valle Bedretto, das vom Oberlauf des Flusses Ticino durchflossen wird und sich vom Nufenenpass bis nach Airolo erstreckt. Es ist der westlichste Ausläufer der Leventina. Die Gemeinde Bedretto, zu welcher die Ortschaften Ronco Bedretto, Villa Bedretto und Ossasco gehören, zählt heute nicht mehr als 70 Einwohner.

Nach Natur ein wenig Kultur


Die Strada degli Alpi Bedretto, die übrigens auch mit dem Mountainbike befahren werden kann, endet in Ronco Bedretto, von wo aus das Postauto die müden aber frohen Wandervögel zum Ausgangspunkt der Exkursion zurückbringt. Wer nach so viel Natur noch Lust hat auf Kultur, den erwartet zum Beispiel ein interessanter musealer Abstecher ins Forte Airolo. Die schildkrötenförmige Festung war einst eine wichtige Verteidigungseinrichtung der Schweiz. Sie liegt auf der Passstrasse wenig oberhalb von Airolo und ist von einem tiefen Graben umgeben. Die eindrückliche Wanderung ins Bedrettotal kann aber auch dort enden, wo sie begonnen hat: vor oder in der Schaukäserei in Airolo. Dort, wo das rezent-käsige Ergebnis eines tierisch-schönen Alpsommers liegt.

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