Am Fusse mächtiger Felswände führt der Kreuzweg im Kastanienwald von Biasca zurück in eine traditionelle Vergangenheit und an die Schauplätze der Geschichte des Kantons.

Am mächtigen Berghang sieht man sie: die weissen Stationen des Kreuzwegs oberhalb von Biasca. In Anbetracht der imposanten Felswand wirkt es, als befinde sich die Via Crucis beinahe am Talboden. Doch wer die etwa 100 Meter Höhendifferenz beim Aufstieg auf knapp 400 m ü. M. macht, wird mit einem schönen Rundblick auf das Riviera-, das Leventina- und das Bleniotal belohnt. Bei der einstündigen Rundwanderung zwischen Kastanien wird man sich der langen Geschichte Biascas – das zu oft nur als Transitort wahrgenommen wird – bewusst. Am Fusse eindrücklicher Felswände führt der Kreuzweg im Kastanienwald von Biasca nicht nur zurück in eine an Traditionen gebundene Vergangenheit, sondern erinnert auch an Ereignisse, die die Geschichte des Kantons beeinflusst haben.

Die einzelnen Kastanienbäume sind nummeriert und eingetragen

Der Rundweg beginnt beim Parkplatz der Kirche San Carlo (Anfang des 19. Jahrhunderts). Oben thront die beeindruckende romanische, den Heiligen Peter und Paul gewidmete Kirche. Die einstige Pfarrkirche ist mit einer steilen Steintreppe und einer guten Beschilderung in wenigen Minuten erreichbar. Von hier aus schlängelt sich der Kreuzweg, die Via Crucis, mit seinen 14 Bildstöcken den Berg entlang. Die Struktur wurde 1742 angelegt und 1998 restauriert. Die Kastanienbäume des Patriziats sind eingetragen und nummeriert und einzelnen Besitzern zugeschrieben. Ihnen gehören die Früchte der Bäume. Am Ende des Rundweges gelangt man an eine Steinbrücke über die 'Froda', die zu der aus dem 17. Jahrhundert stammenden Kapelle Santa Petronilla führt. Zum Schluss führt der Rundgang über eine Strasse zurück zur Pfarrkirche San Carlo.