Der Herbst ist die Jahreszeit der Feinschmecker. Kostproben gibt es an der "Rassegna d'autunno".

Der Herbst ist für viele Tessiner die schönste Jahreszeit: Die sommerliche Hitze ist vorbei, doch auf den Bergen liegt kaum Schnee, sodass ausgedehnte Spaziergänge und Wanderungen in den Bergen (anders als im Frühling) möglich sind. Besonders attraktiv wird der Aufenthalt in der Natur durch ihren Reichtum. Der Kastanienbaum wirft seine Früchte ab, aus dem Waldboden spriessen die Pilze hervor, die Beeren reifen zu süssen Früchten heran, die Weintrauben werden gelesen. Im Herbst geht auch die Sömmerungszeit vorbei, und die Hirten und Käser ziehen samt ihrer würzigen Produkte wieder ins Tal.

Die Früchte des Sommers

Die freigiebige Natur und die Sammel- und Produktionsleidenschaft der Menschen müssen gefeiert werden. Und das geschieht an der Herbstmesse (rassegna d'autunno) in der Kantonshauptstadt. Anders als das in manchen Deutschschweizer Städten der Fall ist, bleibt das Volksfest nah bei seinen Wurzeln. Auf der Piazza Governo in der Altstadt stehen nicht Karussells, Achterbahnen und Schiessbuden dicht an dicht, sondern es reihen sich Marktstände mit blau-roten Baldachinen aneinander. Feilgeboten werden die leckersten Alpkäsesorten, der beste Honig, die süsseste Marmelade aber auch die schmackhaftesten Wildspezialitäten, das knusprigste Brot und die sündhaftesten Süssigkeiten. Dazu werden auch die passenden Weine ausgeschenkt.

Mit südlich-warmen Temperaturen in den Winter starten

Wer schon einmal zur Adventszeit im Tessin war, weiss, dass die Weihnachtsmärkte in der italienischen Schweiz nicht mit denen in der Deutschschweiz, in Süddeutschland oder im Elsass mithalten können. Tatsächlich reisen jährlich viele Tessiner in den Norden, um die Weihnachtsatmosphäre im Glühweinrausch zu erleben. Doch gibt es nur wenige Orte auf der Welt, an denen der Herbst so schön ist wie im Tessin. Denn hier treffen südlich-warme Temperaturen mit Schweizer und italienischer Gastronomie und Handwerkskunst zusammen. Eine Mischung, die eigentlich organisierte Car-Reisen anlocken sollte, bisher aber vor allem die Einheimischen erfreut.